Weißenhasel - Aus vier Orten wurde ein Dorf

Vorschaubild Weißenhasel - Aus vier Orten wurde ein Dorf
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Ortsvorsteherin: Anna-Lena Noll

Das heutige Weißenhasel hat im Laufe seiner Geschichte vier ausgegangene Dörfer in sich vereinigt und in seiner Gemarkung aufgenommen. Weißenhasel, das alte Niederhasel, vereinigte die Wüstungen „Erlis", „Oberhasel" und „Herbolderode" in sich.

 

Die erste urkundliche Erwähnung finden wir im ältesten Helmarshäuser Zinsregister als „hasolo" in Thüringen 1195. Dieses Hasolo bezeichnet Oberhasel, auch Tannenbergisch Hasel genannt. Oberhasel wurde 1375 überfallen, zerstört und nicht wieder aufgebaut. Hierzu schreibt Lamber tus Collmann, Pfarrer und Chronist der Familie von Baumbach: „Als die von Baumbach wegen zweier fuldischer Dörfer mit dem Abte von Fulda in Fehde kamen und verwüstend das fuldische Gebiet durchstreiften, versprach hierauf der Landgraf von Hessen dem Abte seine Hilfe und beide zogen mit ihren Heerhaufen vor die Tannenburg, zerstörten die Baumbach' schen Dörfer, die seitdem wüst sind und zwangen die von Baumbach'sche Herrschaft vor der völligen Auflösung.

 

Baumbach'sches Untertanengebiet blieb Weißenhasel, bis Hessen von französischen Truppen unter Napoleon l. besetzt und das Gebiet von König Jerome von Kassel aus regiert wurde. Ab 1815 etablierte sich das Kreisamt Rotenburg als neue Obrigkeit der Gemeinde. Die Geburtsstunde des Kreises Rotenburg war die Errichtung der kurhessischen Kreisämter im Zuge der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen.

 

Durch das von Kurfürst Wilhelm II. in 1921 erlassene „Organisationsedikt" wurde dem Staat Kurhessen eine neue Organisation gegeben und eine neue Gebietseinteilung vorgenommen. Der Kreis Rotenburg wurde der Provinz Niederhessen (Kassel) zugeteilt. Im Jahre 1834 wurden im Kreis Rotenburg 32.806 Einwohner gezählt. Durch ein Gesetz vom 31. Oktober 1848 und entsprechende Verordnungen wurde die 1821 eingeführte Kurhessische Verwaltungsordnung aufgehoben und Verwaltungsbezirke eingerichtet. Die wiederum wurden 1851 aufgehoben und der Kreis Rotenburg in seinem früheren Bestand wiederhergestellt.

 

Am 1. August 1972 entstand durch Zusammenschluss der Kreise Hersfeld und Rotenburg der neue Kreis Hersfeld-Rotenburg. Im Zuge der Gebietsreform 1971 ist das ehemals selbstständig verwaltete Weißenhasel dem Amt Nentershausen zugeordnet. Postalisch ist Weißenhasel untergegangen und heißt „Nentershausen".